Meine liebsten Reisebegleiter: Über die Absonderheiten meiner Haarpflege

Roxy

Roxy

28.04.2018

Es war der Sommer 2014, wir hatten das Glück, ein Auto mit Dachzelt für einige Wochen zur Verfügung zu haben und entschieden uns, über den ehemaligen Autoputt nach Griechenland zu fahren. Ab dem Moment, da wir das Mittelmeer erreicht hatten, war ich jeden Tag schwimmen, wusch meine Haare am Abend mit Leitungswasser aus und erst nachdem sie dank meiner Locken einfach überhaupt nicht mehr kämmbar waren, wusch ich sie mit dem Shampoo und der Spülung, die ich zu diesem Zeitpunkt nutzte (natürlich ohne Silikone, mit irgendwelchen Bio-Zertifikaten) und war entsetzt als sie fertig getrocknet waren. Ich hatte einen ausgetrockneten Mob auf dem Kopf! Es war dieser Moment, der mich zum nachdenken brachte. Wie kann es sein, dass meine Haare dermaßen unzufrieden auf die fein säuberlich ausgewählten Pflegeprodukte reagieren? Gibt es da nicht generell andere Wege, als immer mit zwei großen (und damit recht schweren) Flaschen Flüssigkeit durch die Gegend zu reisen? Ich begann, mich im Internet schlau zu machen und nach einigen unglücklichen versuchen, nutze ich seit nunmehr einem Jahr ausschließlich Haarseife zum Haare waschen und ergänze das ganze durch eine saure Rinse aus naturtrübem Apfelessig und Wasser. Diese verhält sich wie eine Spülung, macht das Haar glänzend und gut kämmbar.

Auf dem Weg zur Haarseife habe ich folgende Produkte ausprobiert:

Aus diesen Methoden gefällt mir die der Haarseife mit Abstand am besten. Sie reinigt (so wie die Roggenmehlpaste oder die Natronlauge) das Haar gründlich ohne es auszutrocknen. Die Natronlauge jedoch, so empfand ich es, tat meiner Kopfhaut nicht besonders gut und die Roggenmehlpaste muss man, um ein besonders angenehmes Ergebnis zu erzielen, immer einige Stunden vor der Haarwäsche anrühren. Für eine Reise, besonders im Zelt, ist das nicht besonders praktisch. Zudem ist Mehl auch kein besonders leichter oder praktischer Reisebegleiter. Die Seife, die ich nutze, ist äußerst ergiebig und um einiges praktischer als das Mehl.

Selbstverständlich verstehe ich, dass diese Methode nicht für alle passt, doch ich habe das Gefühl, mein Haar ist so gesund wie nie zuvor. Außerdem hat sich mein Waschrhythmus enorm verlängert. Es scheint gar, als könne mein Haar nicht mehr so stark fetten, wir es dies vermochte, als ich noch auf „normale“ Produkte zurückgriff. Ich empfinde etwa alle 10 Tage die Notwendigkeit, meine Haare zu waschen. Selbstverständlich sind sie in den letzten Tagen dieser Periode nicht mehr traumhaft schön, doch wenn ich sie im Dutt trage, fällt dies niemandem auf; selbst mir nicht.

Ihr Lust kriegen, diese Methode auszuprobieren, vergesst bitte nicht, dass das Haar einige Zeit braucht, sich umzustellen. Bloß nicht zu früh die Geduld verlieren! Hier findest Du einige weitere nützliche Tipps und Erklärungen.

Ein Methode, die allerdings für alle funktioniert, ob Shampoo, Haarseife oder Roggenpampf ist eine natürliche Alternative zu Trockenshampoo (das ich persönlich noch nie benutzt habe, dies kommt mir nämlich äußerst suspekt vor). Hierfür nehme man eine kleine Hand voll Weizenmehl, bei dunklem Haar verrühre man dies zuvor mit etwas naturbelassenen Kakao, und streue es sich über das Haar. Ich mache das immer kopfüber. Dann kämme man das Haar gründlich aus und schwups ist jede Spur von Fettglanz verflogen. Für den Fall, dass ich keine Dusche zur Hand habe trage ich auf reisen deshalb immer eine kleine Menge Mehl mit mir.

Eine letzte Besonderheit was meine Haare angeht: Im Sommer oder wenn ich in die Sonne reise koche ich mir gerne einen sehr starken Sud aus Kamillentee aus und fülle ihn in eine Sprühflasche. Wenn ich dann aus dem Meer oder See komme sprühe ich mein Haar großzügig mit dem Sud ein und lasse sie hon der Sonne trocknen. Der Kamillenteesud beschleunigt den Bleichvorgang der Sonne und führt so dazu, dass das Haar einen halben Ticken schneller und auf natürliche Weise gülden und nach einem langen Sommerurlaub aussieht. Allerdings sollte man die Kamille baldmöglichst auswaschen, da sie das Haar sonst austrocknet.